Der "Preußenturm" bei "Bad Suderode"

Wer sich nicht auskennt, in der Umgebung von "Bad Suderode", der sieht den "Preußenturm" im Wald nicht. Seine Aussichtsplattform schließt gerade so mit den Baumgipfeln ab.
Der "Preußenturm" ist recht schnell von "Bad Suderode" aus zu erreichen. Wenn Sie am Eingang zum "Kurpark" stehen, dann folgen Sie etwa 100 m dem Waldweg parallel der "Schwedderbergstrasse". Und dann biegen Sie rechts ab. Es geht ein Stück durch einen, etwa 80 Jahre alten, Buchenbestand. Ein Rechtsknick des Weges und Sie sind oben.
Hier sehen Sie gleich einen Wegweiser und können den Rückweg planen. Über den "Anhaltischen Saalstein" (Saalstein- Grenzstein) kommt man auch wieder hinab nach "Bad Suderode". Dieser Weg ist historisch interessant, weil er in der Nähe des "Saal-
steins" tatsächlich ein Grenzweg ist. Der "Saalstein" selber ist ein Felsgebilde, aber am Weg davor stehen noch alte "Grenzsteine" aus der Zeit, als hier "Preußen" und "Anhalt" an einander grenzten. Unten im Tal verläuft die Straße nach "Friedrichsbrunn" und gegenüber des "Anhaltischen Saalsteins" liegt der Felsen "Preußischer Saalstein". Die ehemalige Grenze geht also im Tal weiter.

Bild aus "Mitteldeutsche Zeitung"
Der erste Turm an dieser Stelle stammt aus dem Jahr 1845. Der magdeburger Kurgast Buchdruckereibesitzer "August Baentsch", der regelmäßig im Sommer hier weilte, stiftete den Turm. Aus Dankbarkeit dafür, dass er hier von seinen gesundheitlichen Problemen geheilt wurde stiftete er auch 500 Taler für Arme und Alte des Dorfes. Die Zinsen wurden immer zu Weihnachten verteilt. Er schickte auch zu Weihnachten zu-
sätzlich Kisten mit Geschenken. Ihm zu ehren wurde eine Gedenktafel am "Preußen-
turm" angebracht.
Der nächste Turm wurde 1885 gebaut. Er war 12 m hoch. Dieser stand noch bis in die 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Er war aber marode und zerfallen und wurde nach dem Krieg zu Brennholz gemacht.
Im Jahr 1953 wurde der neue, dieses Mal "Thomas - Müntzer - Turm" genannte, Turm errichtet. 1991 wurde er wieder in "Preußenturm" umbenannt. Den Neubau übernahm damals die Firma "Hulsch" aus Gernrode. Gesponsort wurde der Bau vom Besitzer der "Stock- und Klappmöbelfabrik" am Bahnhof in Bad Suderode, Reinhard Jahn.
Der beliebte Aussichtsturm wurde im Jahr 2007 umfassend saniert. Diese Arbeiten führte die "Zimmerei Machemehl" aus Gernrode aus. Der Vater der jetzigen Besitzer hat schon als Geselle bei der Errichtung des "Thomas - Müntzer - Turmes" mitgewirkt.
Der Blick auf die umliegenden Wälder ist natürlich im Herbst faszinierend. Bei "A" etwa liegt der "Anhaltische Saalstein". Der "Sportplatz Felsenkeller"(über "S") liegt neben der "Gaststätte Felsenkeller".

Bad Suderode
der längliche Hügel links ist das Naturschutzgebiet "Rumberg"
Bei entsprechender Witterung reicht die Aussicht in das Harzvorland sehr weit. Nach rechts kann man über "Gernrode" hinweg die "Gegensteine" bei "Ballen-
stedt" sehen, gerade aus reicht der Blick bis zum "Hakel" und links über "Blanken-
burg" und weiter über den "Regenstein". Es lohnt sich, ein Fernglas dabei zu haben.