Das Töchterpensionat "Daheim" und "Edelweiß"


"Daheim"

"Edelweiß"
Anfang des 19.Jahrhunderts gab es für junge Mädchen nach Abschluss der Schule nur wenig Möglichkeiten sich weiterzubilden. Auf Grund dessen reifte in Caroline Molden-
hauer, der Schwester des Streichholzexperten Friedrich Moldenhauer, eine Idee, die auch bald Gestalt annahm.
Sie gründete im Frühjahr 1830 in ihrem Heimatort Gernrode das erste staatlich anerkannte Töchterbildungspensionat. Unter dem Motto "Daheim" entstand dieses in der Friedrichs-
strasse 22 (heute Steinbergstr.). Zu diesem Internat gehörte noch das haus "Edelweiß" in der Friedrichsstrasse 15. Dazu besaß sie noch umfangreiche Garten- und Obstanlagen.
Der Bedarf an dergleichen Mädchenpensionaten mit einer erweiterten Ausbildung war derzeit sehr groß. es folgten in Gernrode nach und nach noch 11 solcher Heime.
Dieses Heim hatte sich zur Aufgabe gestellt, junge Mädchen zwischen 16 und 22 Jahren recht positiv für ihr weiteres Leben zu prägen und reif werden zu lassen, von denen hier durchschnittlich 400 eine freundliche Aufnahme fanden. Sie trugen in jeder Hinsicht recht anregend zum geselligen Leben und zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt bei.
Dadurch wurde Gernrode auch gern "Jungmädelstadt" genannt. Es waren Töchter begü-
terter Eltern oder aus adligen Familien. Sie erhielten von erstklassigen Lehrkräften eine hervorragende und vielseitige Ausbildung und hatten nun die Möglichkeit, auf Grund dessen einen Beruf auszuüben.
Ihr gute Grundausbildung in den jeweiligen Pensionaten bestand auf dem Gebiet der höheren Handelschule, der allgemeinnen Wissenschaft, im Sport jeglicher Art, in Haus-
haltskunde, Musik, Zeichnen, Kunstgeschichte, in Sprachen und in noch vielen anderen fundierten Fächern. So bereichert verließen sie nach einigen Jahren wieder Gernrode.