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Aus den Anfängen des "Tourismus" im Harz
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Der Harz hat schon vor Jahrhunderten Maler, Dichter und
(inkognito) Mininister anderer deutscher Länder, fasziniert und angezogen.
Zum Einen regte der Harz, durch seine sehr abwechslungs- und kontrastreiche Landschaft, Künstler aller Gattungen an ihre
Eindrücke zu Papier oder auf die Leinwand zu bringen. Andererseits boomte der Bergbau und das bewog
Bergbauverantwortlich anderer Länder sich umzusehen und sich manchen "Trick" abzugucken.
Dabei ist es aber wichtig, dass man sich vor Augen hält, was das Reisen früher im Vergleich zu heute bedeutete. Die
damals "bequemste" und schnellste Form des Reisens war die Postkutsche oder die herrschaftliche Kutsche. Postkutschen fuhren
meist nur bis in größere Städte am Harzrand. Dann ging es auf dem Rücken des Pferdes, zu Fuß oder
mit ortsüblichen Mitfahrgelegenheiten weiter. Glatte Asphaltstrassen gab es auch keine. Die Strassen waren entweder
staubig oder morastig und auf alle Fälle mit Löchern übersät. Eine Postkutsche bewältigte rund 75km
am Tag- wenn nichts dazwischen kam. Fahrgäste mußsten mit helfen, wenn die Fuhre mal stecken blieb oder
umkippte.
Um sich ein Bild über die Verbindungswege zwischen den Harzorten damals zu machen hilft eine moderene Hartkarte nicht
wirklich. So viele Strassen kann man sich nicht wegdenken, bis das alte Wegenetz übrig bleibt. Die damaligen "Strassen"
wurden ja nur aus wirtschaftlichen Gründen angelegt. Transport von Gütern -Holz, landwirtschaftliche Produkte, Erz
und seine Nachfolgeprodukte.
Die, die auf Reisen waren, zum Beispiel Künstler oder Handelsleute, logierten in den Gasthäusern oder auch privat.
Der Komfort in den Gasthäusern bestand in der Verpflegung und in fließend Wasser im Zimmer- aus der Wasserkanne in
die Wasch-
schüssel und dazu Plumpsklo auf dem Hof. Wohlgemerkt- es reiste damals nur die bessere Gesellschaft! Wer von uns
möcht das auf sich nehmen. Heute wird nur noch nach "Sternen" am Hotel gefragt. Es lohnt sich auch der Vergleich der
Anzugsordnung mit der die Herrschaften gereist sind und auch Wanderungen unternommen haben. Wenn man Bilder der Leute sieht
und dann daran denkt, dass sie so, wie auf dem Bild, auch auf den Brocken gegangen sind, kann man nur staunen. Heute gehen
wir erst in´s Geschäft für "Outdoor-Bekleidung" und dann wandern.
An Hand von literarischen Vorlagen möchte ich die Harzreisen berühmter Persönlich-
keiten nachzeichnen und damit zeigen, dass auch Leute aus gehobenen Gesellschafts-
schichten sehr gut zu Fuß sein konnten. |
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