Der Maler und Dichter feinsinniger Poeme, derber Balladen und Schlager -
"Fritz Graßhoff"

Der Sohn eines Kapitäns und späteren Kohlenhänd-
lers wurde 9. Dezember 1913 im "Augustiner 88 - nicht gerade das nobelste Viertel damals - in Quedlin-
burg geboren (das Geburtshaus existiert nicht mehr). Er sagte selber, er ist "zwischen Kokshaufen, Knei-
pen und leichten Mädchen" aufgewachsen. Dennoch erwarb "Fritz Graßhoff 1933 am Melanchton-Gymna-
sium von Quedlinburg das Abitur. Damals wurde an den Gymnasien noch Latain und auch Griechisch gelehrt. Das kam ihm später noch zu gute. Er war dann auch Kirchenmalerlehrling, Journalist und Pressezeichner. 1938 mußte "Fritz Graßhoff" zum Militär.

Das Wohnhaus in der Pölkenstr.
1946 zog "Fritz Graßhoff" nach "Celle". Hier widmete er sich mit einigem Erfolg der Malerei. Anfangs expressiv, entwickelte der Maler und Poet "Graßhoff" eine symbolisch verschlüssete Formensprache, die seinem Schreiben nahe kam. So ist zum Beispiel sein Bild "Reise nach Quedlinburg" (1961) keine Stadtansicht sonder eine farbige Architektur-Konstruktion. Er illustrierte auch seine literarischen Werke, wie etwa die "Halunken-Postille" oder den "Seeräuber-Report", selber. Seine satirischen, ironischen aber auch humorvollen Texte sind über zwei Jahrzehnte in keinem Kabarett in der BRD wegzu-
denken.
Sein literarisches Schaffen war aber noch vielfältiger.
So hat "Fritz Graßhoff" auch für den deutschen Film gearbeitet. Ein ganz bekanntes Bei-
spiel dafür ist das Lied "Nimm mich mit Kapitän, auf die Reise" aus dem Film "Käpt´n Bay-Bay" mit "Hans Albers" (1952/53). Zu diesem Film schrieb er nicht nur Liedtexte sondern er war auch an der Erarbeitung des Motivs beteiligt.
Oder nehmen wir einen anderen sehr bekannten Sänger- "Freddy Quinn". Für den Film "Freddy, Tiere, Sensationen" hat "Fritz Graßhoff" ebenfalls Liedtexte geschrieben.
"Hildegard Knef" und "Lale Andersen" gehörten auch zu den Interpreten seiner Lieder.
"1980 erschien noch sein autobiografischer Roman "Der blaue Heinrich". Das war gleichzeitig auch sen letztes Werk überhaupt, dass in Deutschland entstand. "Fritz Graßhoff" zog 1983 nach Canada. Hier entstanden dann noch viele Zeichnungen und Gemälde, die auch in Ausstellungen unter anderem in Montreal und Quebek gezeigt wurden.
Hier, in seiner Wahlheimat in der Nähe von Montreal, vertsarb "Fritz Graßhoff" am 9.Februar 1997.
Seine Heimatstadt Quedlinburg ehrt den Maler und Poet in dem im "Palais Salfeld" (Kornmarkt 5) eine Dauerausstellung eingerichtet wurde.
Diese Ausstellung können Sie am Mittwoch von 13.00 - 17.00 Uhr und von Donnerstag bis Sonntag von 11.00 - 17.00 Uhr besuchen.

Der Maler und Poet "Fritz Graßhoff"
(Bild:MZ 21.4.09)