Der erste Passagierflugzeugpilot Deutschlands -
"Otto Könnecke"

Am 20.Dezember 1892 wurde in Straßberg, damals zur Grafschaft Stolberg-Wernigerode gehörig, Otto Könnecke geboren. Nach acht Jahren Schule erlente er den Beruf eines Tischlers in Güntersberge. Ab 1911 besuchte Könnecke die Baugewerbeschule in Frank-
furt/Main. Hier meldete er sich auch als Freiwilliger zum Militär. Er war technisch sehr interessiert und ging zu den Fliegern. Den I. Weltkrieg überlebte er, obwohl er Jagdflieger war. Nach dem Krieg erhielt er den Orden
"Pour le Merite".
Die Luftfahrt kannte bis dahin nur militärisch genutzte Maschinen. Nach dem Krieg wandte sich Otto Könnecke der zivilen Nutzung der ehemaligen Aufklärungs- und Bombenflug-
zeugen zu. Sie konnten nur provisorisch umgerüstet werden. Am 5. Januar 1919 erhielt Otto Könnecke die "Zulassungsbescheinigung zum Luftverkehr Nr. 1". Am 5. Februar 1919 eröffnete er die erste zivile Fluglinie von Berlin nach Weimar. Dort tagte die Deutsche Nationalversammlung. Dieser Tag ist der beginn des Zivilenluftverkehrs! Der Fortschritt ließ nicht lange auf sich warten. Am 1. Juni 1919 flog er schon die "Junkers F 13". Eine Maschine mit geschlossener Kabine für 4 Passagiere und 2 Besatzungsmitglieder.
Otto Könnecke war auch Fluglehrer. Am 6. Januar 1926 wurde die "Deutsche Lufthansa" gegründet und Könnecke wurde Flugkapitän. Er flog inn- und ausländische Strecken für Passa-
gier-, Post- und Zeitungsdienste.

Otto Könnecke Bild:Repro/Foto Jürgen Meusel
Charles Lindbergh gelang 1927 die Überquerung des Atlantik von Amerika nach Europa. Otto Könnecke plante den Flug in Gegenrichtung. Tragisch geendete Versuche anderer Piloten vor ihm und dann noch sehr ungünstige Wetterverhältnisse ließen ihn davon abstand nehmen. Es geht ja schließlich auch anders herum. Die USA sind auch über Rumänien, Türkei, Indien, China und Kamtschatka zu erreichen. Über den Atlantik zurück nach Europa - er währe der erste Weltumfliger gewesen. Leider stoppte ihn ein Motorschaden in Indien und er kehrte zur "Deutschen Lufthansa" zurück.
Im II. Weltkrieg war Otto Könnecke Fluglehrer und Ausbilder. Danach, 1946, besuchte er letztmalig seinen Geburtsort Straßberg. Es gab dann leider keine Verbindung mehr mit ihm. Er starb am 25. Januar 1956 in Bad Aibling.