Der Kurpark in Bad Suderode

Willkommen zu einer kleinen geschichtlichen und bildlichen Betrachtung des Kurwesens und des Kurparks von Bad Suderode. Beides ist nicht von einander zu trennen- der Kur-
park ist mit dem Aufblühen des Kurbetriebes entstanden
Der Ort "Suderode" hat seinen Titel "Bad" der Calziumquelle am "Düsteren Berg" im "Kalten Tal" zu verdanken.
Diese Quelle, "das Gute Wasser", wird schon 1480 in einer Pfändungsurkunde der Qued-
linburger Äbtissin "Hedwig" erwähnt. Erwiesen ist auch, dass sich Bürger aus Quedlin-
burg an den Schutzherren des Stifts wandten, um eine Erlaubnis zu erhalten "das Gute Wasser" zur Salzgewinnung nutzen zu dürfen. Eine richtige Nutzung der Quelle ist aber nie richtig in Gang gekommen, so dass das Salzwerk wieder verfiel.
Zufällig wurde 1819 die Quelle von einer Jagdgesellschaft wieder entdeckt. Zu dieser Zeit gehörte Suderode zu Preußen und so veranlasste die preußische Regierung eine Analyse des Wassers. Der Quedlinburger Kreisphysikus Dr. Ziegler und auch der An-
haltische Hofarzt Dr. Böhringer empfahlen das Wasser zur medizinischen Anwendung bei Lähmungen, Gelenkversteifung, Kno-
chenbrüchen und als Badewasser gegen Flechten und Hautausschlägen.

das alte Kurhaus
Erste Gästehäuser mit eigenen kleinen Badestuben entstanden. Erfolge, die durch die innere und äußere Anwendung des Wassers erzielt wurden, sprachen sich schnell he-
rum. Einige Kilometer von Suderode entfernt entstand zu dieser Zeit, auf Veranlassung des "Herzog Alexius von Anhalt- Bernburg", im Selketal "Alexisbad". Sein Neid über das kräftige Aufblühen des Badebetriebes in Suderode war so groß, dass er Preußen die Quelle mit dem umliegenden Wald abkaufte. Das preußische Suderode musste nun das Wasser teuer vom anhaltischen Herzog kaufen. Erst als die Linie Anhalt-Bernburg aus-
starb konnte Suderode für die zehnfache Summe die Quelle und den Wald zurück kaufen.
So ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ent-
stand das so genannte "Oberdorf" mit den Logier- und Pensionshäusern mit den typischen Holzveranden. Hotels, das Bade-
haus und der Kurpark entstanden.

Neues Beringer-Bad zu Beginn des 19.Jhd.
"Sieh Dich um" und der "Preußenturm" wurden gebaut und ermöglichten den Gästen einen herrlichen Ausblick in das Harzvorland. Hinter dem Kurpark öffnete die Wald-
gaststätte "Felsenkeller".

"Sieh Dich um", um 1920

Behringer Brunnen am Felsenkeller um 1830
Der stilvolle Saal des Kurhauses
1907 kam der Arzt Dr. Wilde nach Suderode. Er erweiterte die Anwendung der heilkräf-
tigen Calciumquelle. Das "Inhalatorium" wurde 1910 im Kurpark errichtet. Darin wurde die Sole zerstäubt und diente der Behandlung von Hals- und Bonchenerkrankungen.
Ab dem Jahr 1911 durfte sich der Ort "Bad Suderode" nennen.
Von 1914 bis zum 2. Weltkrieg wurde die Calciumsole auch abgefüllt und landesweit vertrieben.
das Badehaus
In der DDR wurden in Bad Suderode Herz- Kreislaufpatienten und Patienten mit Staub-
lungenerkrankung behandelt. Leider musste der "Behringer Brunnen" 1970 wegen Ver-
unreinigung gesperrt werden. Zur Behandlung der Kurgäste wurde aus diesem Grund das Wasser der "Hubertusquelle" in Thale genutzt. Bis 1979 auch diese Quelle gesperrt wurde. Nun wurde das Wasser des "Alten Bohrbrunnen" (1924 erschlossen) genutzt. Es war in der Zusammensetzung etwas schwächer als der "Behringer Brunnen", aber es wurde 1984 als natürliches Heilmittel anerkannt. Den Titel "Staatlich anerkannter Erho-
lungsort" bekam Bad Suderode schon 1982. Im Jahr 1987 wurde schließlich die "Interes-
sengemeinschaft Behringer Brunnen" gebildet. Durch sie und dem Engagement vieler Bürger des Ortes wurden die vielen Reinigungs- und Bauarbeiten zur Reaktivierung des "Behringer Brunnen" bewältigt. Am 1. Mai 1988 floss wieder die Sole aus dem Spender im Brunnentempel.
Nach der Wiedervereinigung gab es große Veränderungen des Kurwesens in Bad Sude-
rode. Den Hauptanteil bilden heute Patienten mit Herz- Kreislauf- und Krebserkran-
kungen. Es machte sich eine Erhöhung der Fördermenge an Calciumsole erforderlich. Dazu wurden hinter Der Waldgaststätte "Felsenkeller" neue Brunnen gebohrt.
Es gab auch große bauliche Veränderungen. So wurde zum Beispiel das alte Kurhaus und das Inhalatorium abgerissen. Dafür entstand das "Kurzentrum". Der Kurpark wurde ebenfalls neu gestaltet. Dazu gehört die teilweise Freilegung des "Kaltetalbach" im Kur-
parkbereich, vor dem "Badehaus".
Der ganze Aufwand hat sich natürlich für den Ort gelohnt. Am 22. September 2000 erhielt Bad Suderode das Prädikat "Calciumsole- Heilbad". Weiterhin wurden die Gütesiegel "GesundHARZ" (Kur) und "GesundHARZ" (Wellness) an Bad Suderode verliehen. Der Er-
holungsort Bad Suderode ist also für schwerkranke Patienten und für Bürger, die einfach nur etwas für ihre Gesundheit tun wollen, gleichermaßen zu empfehlen. Wir wünschen "Gute Erholung".