Die
"Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2010"
in Aschersleben

Alle Gartenfreunde sind wieder recht herzlich an den Harzrand eingeladen. Die Landesgar-
tenschau in Aschersleben bietet wieder sehr viel Sehenswertes im Bezug auf die Gestal-
tungsmöglichkeiten von Gärten und Parkanlagen. Zwischen den vielen Anregungen findet sich auch so manches ruhige Fleckchen zur Entspannung - sei es ein Liegestuhl oder die Bank neben den vielen Spiellandschaften für die (Enkel-)Kinder.
Vom 24. April bis 10. Oktober, das sind 170 Tage ständig wechselnde Blütenpracht auf den 15 Hektar innerstädtischen Parks und in den 12 Blumenschauen in der Blumenhalle. Kunst- und Kammergärten, Spiellandschaften und Themengärten sorgen ebenfalls für Abwechslung.
Für die Gartenschau wurde keine Brache oder andere ungenutzte Fläche extra zurecht gemacht. Die Stadt Aschersleben hat ihre innerstädtischen Grün- und Freiflächen "nur" neu gestaltet. Auch nach der Gartenschau bleiben so attraktive Erholungsräume zurück.
Die "Roten Kreise 1 - 4", das ist das eigentliche Gelände der Landesgartenschau.
die "1" - die Herrenbreite", gegenüber des Bahnhofs
die "2" - der "Bestehornpark", zwischen der Villa des ehemaligen Druckereibesitzers
               Bestehorn und seiner Druckerei, vielen als "Optima Aschersleben" bekannt,
               gelegen
die "3" - der "Stadtpark"
die "4" - die "Eine-Terrasse"
Nicht dazu gehören "Roten Kreise 5 - 7". Sie sind aber ebenfalls beachtenswert und sollten in einen Besuch Ascherslebens mit einbezogen werden.
die "5" - der "Promenadenring" verläuft rings um die Befestigung der Altstadt
die "6" - ist die "Altstadt" selber
die "7" - ist das ehemalige Druckerei- bzw. Optimagebäude und noch einige Außenbe-
               reiche die alle zur "Internationalen Bauausstellung Stadtumbau 2010" gehören.
Die Nutzung der Innenstadt zur Ausrichtung der Landesgartenschau wurde zum Motto - Natur findet Stadt
Viele kreative, gartenarchitektonische Elemente der Gartenschau beruhen auf dem Leben und Wirken eines Sohnes der Stadt Aschersleben - Adam Olearius.
1599 hier als Adam Ölschleger geboren besuchte er auch das noch heute bestehende Gymnasium Stephanum. Dann studierte er in Leipzig Theo-
logie, Mathematik, Astronomie, Philosophie und Philologie und latinisierte dann seinen Namen. Er arbeitete noch etwas in Leipzig als Dozent und und ging dann 1633 zu Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottdorf. Zur Suche nach einer Handelsrute nach Persien schickte dieser eine Expe-
dition los - Olearius nahm als Gesandtschaftssekretär daran Teil. Seine Reisebeschreibungen wurden ein voller literarischer Erfolg. Eben auf diesen Reisebeschreibungen beruhen die zahlreichen besonderen Elemente der Gartenschau.
Gleich in der Herrenbreite, in der Nähe des Eingang Nord, steht eine Steele mit Informationen zu Adam Olearius.
Der Landhausgarten - eine Rückbesinnung an die Landhausgärten des 19. Jahrhunderts mit Wein, Strauch- und Kletterrosen und auch sonst einer naturnahen Bepflanzung.
Hinter dem imposanten Fontä-
nenfeld befindet sich ein großen Spiel- und Kletterarial. Der Künstler hat es in Anlehnung an die Reise des Olearius geschaffen. Im Süden der Herrenbreite gibt es ein riesen Angebot an Kleinkunst für den heimischen Garten.
Rechts neben dem Eingang zum Bestehornpark (eingerüstet) steht die Weiße Villa des Namensgeber.
Blick über das Sensorische Labyrinth im Bestehornpark zur Blumenhalle. In ihr finden im Laufe der Gartenschau 12 Blumenschauen statt.
Das Modell der Druckerei wurde im Auftrag der Kommunalen Beschäftigungsagentur Wernigerode in den Modellwerkstätten (Kleiner Harz) der Oskar Kämmer Schule gefertigt ( 1:25).
Friedhöfe sind ja auch eine Art Parkanlage. Wie man einen einen traurigen Ort, eine Grabstelle, auch modern gestalten kann, zeigt der Bereich Grabkunst im Stadtpark. Daneben stehen Themen bezogene Blumenarragements. Das Besondere an diesem hier ist das verwendete Material der Pflanzschalen - Blei.
Das Rosarium im Stadtpark stammt schon aus den 1930er Jahren und wurde restauriert. Hier wachsen auch Rosen, die nach berühmten Frauen aus der Harzregion benannt sind - Jutta von Sangerhausen und Juliane zu Stolberg-Wernigerode. Auf Tafeln stehen nähere Informationen zu den Damen.
Im Stadtpark steht auch ein "alter" Baum - Wollemi Pinie. Seine Ursprung reicht zurück bis zu den Dinos. Er galt als ausgestorben, wurde aber Ende des 20. Jahrhunderts im Wollemi Nationalpark in Australien wieder entdeckt.
Auf der Eine-Terrasse sind ebenfalls Themengärten zu sehen. Einer davon beschäftigt sich mit Kräutern. Der andere nennt sich Energiegarten. Heute sind nachwachsende Rohstoffe in aller Munde. Es wurden verschiedene Hölzer gepflanzt, die als Energie-
lieferanten in Frage kommen. Abgedeckt sind die Pflanzungen mit Steinkohle, deren Vorräte zu Ende gehen und die auch aus Bäumen entstanden ist.
Wichtig für die uns umgebende gesamte Flora und natürlich auch im Garten sind die Insekten. Als Schädlingsbekämpfer oder zur Bestäubung unserer Nutzpflanzen. Insektenhotels, im Groß- oder Kleinformat, bieten den unterschiedlichsten Arten von Insekten Unterschlupf und Räumlichkeiten zur Vermehrung.
Bienen sind zum Bestäuben unentbehrlich - wer möchte schon mit dem Pinsel durch den Kirschbaum klettern. Außerdem gibt es nur beim Imker richtigen, leckeren Honig.
Nach dem Verlassen des Gartenschaugeländes kann man nun am anderen Ufer der Eine zum Promenadenring gehen. Das Rondell ist ein Teil der sehr gut erhaltenen Stadtbe-
festigungsanlage. Der Promenadenring ist der zugeschüttete Graben vor der Stadtmauer. Etwa 1850 wurde mit dem Verfüllen der Gräben begonnen.
Die heute erhaltenen Elemente der Befestigung stammen aus dem 15. Jahrhundert. So auch die Große Schale. Dahinter steht das ehemalige Gefängnis. Heute beherbergt es ein Kriminalpanoptikum - Kriminalgeschichte und Gaunergeschichten am historischen Ort.
Der Johannestorturm ist der einzige erhalten Torturm der Befestigungsanlage.
Aschersleben ist also rund herum eine Reise wert. Die Gartenschau wegen ihrer wechselnden Blütenpracht sowieso.
Zur "Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2010" gehören auch noch Referenzstandorte, die unbedingt einen Ausflug wert sind./b>
Das ist zu nennen der "Landschaftspark Degenershausen". Ein Ort der Ruhe und Entspannung in der Nähe der "Burg Falkenstein".
Der "Schlosspark Ballenstedt" an der Ausfahrt in Richtung Harzgerode bzw. Rieder.
Die romantische Anlage der "Roseburg" liegt zwischen Ballenstedt und Rieder rechts auf einem Höhenzug. Sie wird zur Zeit grundlegend saniert und ist aber dennoch offen.
Das Tourismusprojekt "Harzer Seeland" steckt noch in den "Kinderschuhen" und sollte gerade "laufen lernen", als ein Erdrutsch am Ufer des Concordiasees in Nachterstedt ein Haus zerstörte und weitere unbewohnbar machte. Ganz besonders tragisch war dabei der Verlust von Menschenleben.
Sie können den See aber dennoch besuchen. Auf dem riesigen Abenteuerspielplatz können sich Ihre (Enkel-)Kinder richtig austoben und wenn Sie dann weiter zum eigent-
lichen Strandbereich wandern, dann haben Sie von der Terrasse der Gaststätte ein herrliches Panorama vor sich. Der Harz, vom "Brocken" (rechts) weiter mit der "Viktors-
höhe" und der nach Osten abfallenden "Harzhochfläche", liegt vor Ihnen.
Die ersten "Kalibergwerke" der Welt gab es in Stassfurt . Hier kann man die Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer alten Salzbergbaustadt erkunden.